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Schulanfangsaktion 2013
Gem. RdErl. d. MI, MK u. MW v. 4.4.2013 - P 24.2-30061/3 (SVBl. 5/2013 S.168)

Die Schulanfangsaktion im Jahr 2013 setzt das als langfristige Kampagne konzipierte Projekt „Kleine Füße” unter Beibehaltung der bisherigen Bausteine „Schulwegplan” und „Bus auf Füßen” fort. Die Schulanfangsaktion hat vorrangig präventiven Charakter. Sie will sowohl die Erstklässlerinnen und Erstklässler sowie deren Eltern, aber auch die Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer ansprechen.

1. Öffentlichkeitsarbeit

Die Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer können mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit für die mit dem Schulanfang verbundenen Gefahren sensibilisiert werden. Sowohl die Auftaktveranstaltung als auch die vorbereitenden Aktionen der Kooperationspartner auf regionaler Ebene sind insoweit ein wichtiger Bestandteil der Aufklärungskampagne.

1.1 Tagebuch „Zu-Fuß-zur-Schule”

Das diesjährige Schwerpunktthema steht ebenfalls wie im letzten Jahr unter dem Motto „Zur Schule - möglichst zu Fuß”. Der „Schulweg zu Fuß” genießt absolute Priorität und ist deshalb zu unterstützen. In diesem Jahr soll deshalb wieder ein „Zu-Fuß-zur-Schule-Tagebuch” zum Einsatz kommen. Die Führung dieses Tagebuchs ist als Anreiz gedacht, damit die Kinder ihren Schulweg wenigstens zu einem Teil zu Fuß zurücklegen. Weitere Hinweise zur Handhabung sind der Handlungsanleitung für Lehrkräfte zu entnehmen. Die Eltern sollen bereits bei den vorbereitenden Einschulungselternabenden hierüber informiert und um Unterstützung des Anliegens gebeten werden. Die Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater der Polizei werden gebeten, die Schulen bei den vorbereitenden Elternabenden zu unterstützen. Die Tagebücher und dazugehörigen Aufkleber können bei den zuständigen Verkehrssicherheitsberaterinnen und -beratern sowie über die Kontaktbeamtinnen und -beamten angefordert werden. Die Abgabe der Tagebücher und Aufkleber an die Schulen erfolgt in der Reihenfolge des Eingangs der Bestellung.

1.2 „Fußgängerpass”

Darüber hinaus soll bereits im Vorfeld der Einschulung eine Sensibilisierung für den Schulweg zu Fuß erreicht werden, indem Kindergärten als Kooperationspartner in die Schulanfangsaktion eingebunden werden. Dazu soll für Eltern und Kinder durch den Erwerb eines „Fußgängerpasses” für Kindergartenkinder ein Anreiz geschaffen werden, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Das Ziel ist, Handlungssicherheit in Bezug auf den bald anstehenden Schulweg zu vermitteln und zum Schulweg zu Fuß zu motivieren. Die verschiedenen, regional bereits vorhandenen Modelle eines „Fußgängerpasses” können in die Kampagnen eingearbeitet werden. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung erfolgt eine Ausstellung vorliegender Modelle.

1.3 Kooperationen zu Mobilität

Als weitergehende Bezugspunkte zum Schulweg zu Fuß werden in diesem Jahr die Aspekte der umweltfreundlichen Mobilität sowie des Klimaschutzes in die Schulanfangsaktion eingebunden. Dazu erfolgt eine Verknüpfung mit bereits vorhandenen Aktionen wie z.B. der Kindermeilen-Kampagne (grüne Meilen) des Klima-Bündnis e.V. Als Information und zur Verbindung der einzelnen Kampagnen stellt das Kultusministerium unter www.mk.niedersachsen.de/ >Schule >Schülerinnen und Schüler/Eltern >Mobilität >Schulanfangsaktion2013 einen Veranstaltungskalender zur Verfügung.

1.4 Elternbrief

Wie im vergangenen Jahr steht wiederum ein Elternbrief mit allgemeinen Hinweisen zu den Themen „Sicher zu Fuß zur Schule”, „Sicher mit dem Bus zur Schule” und „Sicher mit dem Auto zur Schule”, der je nach örtlicher Situation und Bedarf verändert werden kann, zur Verfügung. Der „Elternbrief` steht als schwarz/weiß-PDF-Dokument in deutscher, türkischer, russischer und polnischer Sprache sowie in Arabisch auf der Seite der Landesschulbehörde unter www.landesschulbehoerde-niedersachsen.de >themen> schulleitung> sicherheit> schulanfangsaktion2013 und des Niedersächsischen Kultusministeriums unter http://www.mk.niedersachsen.de >Schule >SchülerinnenundSchüler/ Eltern >Mobilität >Schulanfangsaktion2013, im AFS-Konto der Verkehrssicherheitsberater sowie im polizeiinternen Informationssystem-Intranet (ISI) zum Download zur Verfügung.

1.5 Faltblatt, Flyer und Plakate

Die inhaltlich und gestalterisch überarbeiteten Kampagnenmaterialien (Faltblatt [Flyer], Plakat) weisen auf die mit dem Schulanfang verbundenen Verkehrsgefahren hin. Der Flyer wendet sich vorrangig an die Eltern sowie die Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer und gibt Hinweise zum sicherheitsfördernden Verhalten gegenüber Kindern im Straßenverkehr. Er steht in ausreichender Stückzahl zur Verfügung und kann zur Unterstützung einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit dienen. Die Plakate sind im Format DIN A3 ausgeführt und sprechen ebenfalls vorrangig die Eltern und die Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer an.

1.6 Malheft

Zu der Aktion wird ein Malheft als Download im NiBiS unter http://www.nibis.de >Bildungsthemen >Mobilität >Schulanfangsaktion2013 angeboten. Das Heft illustriert unter Verwendung der Sympathiefigur „Matze” in vier kurzen Bildergeschichten jeweils verkehrssicherheitsbezogene Themen rund um den Schulweg und ist zur unterrichtsbegleitenden Verkehrssicherheitserziehung geeignet.

2. Aktion „Kleine Füße auf dem Schulweg”

Neben den Maßnahmen mit vorrangig appellativem Charakter umfasst das Aktionsprogramm eine Reihe wirkungsvoller Instrumente zur sicheren Gestaltung des Schulwegs: Wie in den Vorjahren sollen an geeigneten Örtlichkeiten im Verlauf des Schulweges gelbe Farbmarkierungen in Form von kleinen Füßen aufgebracht werden, um Kinder gezielt zu gefahrenreduzierten Querungsstellen zu leiten. Die Markierungen sollen eine Länge von wenigen Metern nicht überschreiten und dürfen grundsätzlich nicht auf Fahrbahnen und Radwegen angelegt werden. An Querungsstellen sollen die „Kleinen Füße” in geschlossener Stellung in Höhe der Randsteine aufgebracht werden. Durch die Markierungen erfahren die pädagogischen Maßnahmen zum Erlernen des Schulweges eine wirkungsvolle Unterstützung. Sollte aufgrund der Entfernung zwischen Schule und Elternhaus der Weg nicht zu Fuß zurückgelegt werden können, stellt die Fahrt mit dem Bus eine gute Alternative zum Privat-PKW dar. Statistisch gesehen ist die Fahrt mit dem Bus sicherer als die mit anderen Verkehrsmitteln. Hinweise zum sicheren Verhalten an Haltestelle sowie beim Ein- und Aussteigen sind unter www.busstop.de abrufbar.

2.1 Schulwegplan

Schulwegpläne stellen eine besonders geeignete Möglichkeit zur weiteren Erhöhung der Sicherheit auf dem Schulweg dar. In Schulwegplänen werden sowohl gefahrenreduzierte Wege als auch gefahrenträchtige Stellen dargestellt. Die Vorarbeiten für das Aktionsprogramm „Kleine Füße” sind insbesondere im Bereich der Verkehrsraumanalyse weitgehend identisch mit denen zur Erstellung eines Schulwegplanes. Die Erarbeitung eines Schulwegplanes im Zusammenhang mit dem Aktionsprogramm „Kleine Füße” ist daher sowohl unter arbeitsökonomischen als auch didaktischen Gesichtspunkten überaus sinnvoll. So gewährleistet die parallele Verwendung der gelben Fußstapfen sowohl in einem Schulwegplan als auch in der Verkehrswirklichkeit eine einheitliche und einprägsame Symbolsprache. Praktische Gestaltungs- und Arbeitshinweise zur aufwandschonenden Erstellung eines Schulwegplanes mittels des GIS-gestützten Internetprogramms „Schulwegplaner” finden sich auf der Internetseite www.schulwegplaner.de. Mit Hilfe dieses EDV-Programms können Schulwegpläne in einem selbsterklärenden Verfahren mit vergleichsweise geringem Aufwand, z.B. durch Eltern von Schulkindern mittels eines handelsüblichen PC inkl. Internetverbindung, erstellt werden. Auf den an die Polizeibehörden gerichteten Erlass des MI, P 24.2-81600 v. 8.10.2007 wird hingewiesen. Weitere allgemeine Hinweise zum Thema Schulwegpläne finden sich u.a. unter www.landesverkehrswacht.de >angebote >kinder >schulwegplaner und http://www.udv.de/verkehrsverhalten-und-paedagogik >schulwegsicherung >schulweg-zu-fuss.

2.2 Schulweglotsen

An gefahrenträchtigen Querungsstellen können Schüler- und Elternlotsen als Verkehrshelfer eingesetzt werden. Hinweise finden sich unter http://www.landesverkehrswacht.de/wissenswertes/fuerkinder/schulweg/schulweglotsen.html.

2.3 „Bus auf Füßen” (Walking Bus)

Eine gute Alternative zu der vielfach praktizierten Beförderung der Schülerinnen und Schüler mit dem Auto stellt das Modell „Bus auf Füßen” (Walking Bus) dar. Dabei legen Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klassen den Schulweg gemeinsam zurück. Schulkinder können sich dem „Bus auf Füßen” an bedarfsgerecht festgelegten „Haltestellen” anschließen und so den Schulweg in einem sicherheitsfördernden Rahmen absolvieren. Beispiele für die praktische Gestaltung des Modells des „Bus auf Füßen” finden sich unter www.walkingbus.de oder www.schulexpress.de/index.htm.

Eine Kombination der oben beschriebenen Maßnahmen kann die Sicherheit der Schulanfängerinnen und Schulanfänger auf ihrem Schulweg deutlich steigern. Die Verkehrsbehörden und die Polizei werden gebeten, entsprechende Initiativen von Grundschulen oder Elternvertretungen (örtliche Initiativen) zu unterstützen.

3. Sonstige Maßnahmen und Hinweise

3.1 Die zentrale Auftaktveranstaltung findet am Dienstag, den 6.8.2013, in der Kita / GS Krähenwinkel in Langenhagen unter Beteiligung von Herrn Minister Pistorius und Vertretern des ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt e.V., der Gemeindeunfallversicherungsverbände sowie der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. statt.

3.2 Die als Symbol für die Schulanfangsaktion „Kleine Füße” eingeführte Sympathiefigur „Matze, das Zebra mit den gelben Füßen” wird im Rahmen der Auftaktveranstaltung durch eine kostümierte Person in Lebensgröße dargestellt. „Matze” soll als Identifikationsfigur das sichere Verhalten im Straßenverkehr gegenüber den Medien verdeutlichen.

3.4 Die Gemeinden als Träger der Straßenbaulast für Gehwege bzw. kombinierte Geh- und Radwege werden um ihr Einverständnis mit der Aufbringung der Markierungen der „Kleinen Füße” auf diesen Wegen gebeten.

3.5 Die zum Aufbringen der „Kleinen Füße” auf die Gehwege erforderlichen Schablonen sind bei den Schulen bereits aus den letztjährigen Aktionen vorhanden. Das zur Gewährleistung eines einheitlichen Erscheinungsbildes erforderliche gelbe Markierungsspray ist von den Schulen auf eigene Kosten zu beschaffen.

3.6 Die Materialzusammenstellung unterstützt die Gestaltung individueller, auf die jeweilige örtliche Situation abgestimmter Verkehrssicherheitsaktionen. Schulen und Polizei werden gebeten, vor Schulbeginn und in den darauf folgenden Wochen Verkehrssicherheitsaktionen durchzuführen und dabei auch eigene Schwerpunkte zu setzen. Die Integration der Polizeipuppenbühnen in den Programmablauf regionaler Verkehrssicherheitsaktionen bietet sich besonders an.

3.7 Die Aktionsplakate und Flyer werden der Koordinierungsstelle für polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit in Niedersachsen übersandt. Die Koordinierungsstelle gewährleistet deren Verteilung an die Polizeiinspektionen.

3.8. Die Polizeibehörden werden gebeten, dem MI zum 15.11.2013 kurze Erfahrungsberichte im Hinblick auf die im Jahre 2014 durchzuführende Schulanfangsaktion zu übersenden.

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